Die vierte Carrera Panamericana fand vom 23. bis 27. November 1953 statt und war der siebte Wertungslauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft dieses Jahres.
Das Rennen
Die Strecke
Die vierte Carrera Panamericana hatte acht Sonderprüfungen und eine Streckenlänge von 3077 km. Das Rennen wurde in Tuxtla Gutiérrez gestartet und führte über Ciudad Juárez und Chihuahua zurück zum Ausgangsort.
Die Teams
Mit fünf Fahrzeugen, viel Personal und Material kam die Werksmannschaft von Lancia nach Mexiko. Die Italiener hatten drei D24 und zwei D23 für das lange Straßenrennen präpariert, die in der Klasse für Sportwagen über 1,6-Liter-Hubraum gemeldet wurden. Die Teamführung von Lancia hatte Spitzenfahrer verpflichtet, um die Gesamtwertung dieses Rennens gewinnen zu können. Juan Manuel Fangio, der Formel-1-Weltmeister der Saison 1951, steuerte einen D24; sein Beifahrer war der Italiener Gino Bronzoni. Piero Taruffi und Felice Bonetto fuhren ebenfalls einen D24. Die beiden D23 wurden von dem noch jungen Eugenio Castellotti und von Giovanni Bracco gefahren. Vor allem auf Bracco ruhten die Hoffnungen der Lancia-Teamführung. Der in Biella geborene Italiener galt als Spezialist für lange Straßenrennen. Im Vorjahr hatte er die Mille Miglia gewonnen und war bei der Carrera lange in Führung gelegen, ehe er wegen eines Defekts ausfiel. Vor dem Start zur dritten Etappe kam es zu einem Akt großer Sportlichkeit. Bracco ließ über den Journalisten Günther Molter einer verblüfften Mercedes-Mannschaft ausrichten, dass es keinen Sinn mehr habe schnell zu fahren, da sein Wagen unter großen technischen Problemen leide und er bald ausfalle. Tatsächlich setzte wenige Kilometer nach Beginn der letzten Etappe die Kraftübertragung des Ferraris aus und der Sieg ging an Mercedes.
Für Lincoln, den US-amerikanischen Hersteller von Luxusfahrzeugen, war die Carrera von besonderer Bedeutung. Die Aufmerksamkeit der Medien und dadurch der Werbeeffekt in Mexiko und den Vereinigten Staaten waren groß. Für Lincoln war diese öffentliche Wahrnehmung wichtig; daher war auch Lincoln bei der Carrera mit Werkswagen vertreten. Die Vorbereitung und der Einsatz der drei Capri wurden dem Rennteam von Bob Estes überlassen. Als Fahrer wurden Chuck Stevenson, Walt Faulkner, Chuck Daigh, Johnny Mantz, Clay Smith und Bill Stroppe verpflichtet. Ein vierter Wagen, den Jack McGrath und Manuel Ayulo steuerten, wurde von Ronald Ferguson gemeldet.
Offiziell nicht am Start war die Scuderia Ferrari. Enzo Ferrari unterstützte aber die Scuderia Guastalla von Franco Cornacchia logistisch. Cornacchia kam mit vier Ferrari 375MM nach Mexiko. Einer der Fahrer war Umberto Maglioli, der die Carrera ein Jahr später gewann. Cornacchia meldete knapp vor Nennschluss ein fünftes Fahrzeug; einen Chrysler New Yorker Spezial, den die beiden Italiener Antonio Stagnoli und Giuseppe Scotuzzi fuhren.
Erwähnenswert sind auch drei deutsche Meldungen: Porsche brachte zwei 550 Spyder an den Start; als Fahrer wurden Hans Herrmann und Karl Kling verpflichtet. Adolf Brudes startete mit einem Borgward Hansa 1500 RS.
Rennverlauf
Das Rennen selbst wurde von den europäischen Teams dominiert und endete mit einem dreifachen Triumph der Lancia-Mannschaft. Juan Manuel Fango siegte mit einem Vorsprung von sieben Minuten auf seinen Teamkollegen Piero Taruffi. Dritter wurde Eugenio Castellotti. Überschattet wurde der Erfolg vom Todessturz ihres Teamkollegen Felice Bonetto, der bei einem Unfall in ein Haus prallte und auf der Stelle tot war.
Ergebnisse
Schlussklassement
Nur in der Meldeliste
Hier finden sich Teams, Fahrer und Fahrzeuge, die ursprünglich für das Rennen gemeldet waren, aber aus den unterschiedlichsten Gründen daran nicht teilnahmen.
Klassensieger
Renndaten
- Gemeldet: 216
- Gestartet: 170
- Gewertet: 60
- Rennklassen: 4
- Zuschauer: unbekannt
- Wetter am Renntag: warm und trocken
- Streckenlänge: 3077 km
- Fahrzeit des Siegerteams: 18:11:00,000 Stunden
- Gesamtrunden des Siegerteams: 8
- Gesamtdistanz des Siegerteams: 3077,000 km
- Siegerschnitt: 169,221 km/h
- Pole Position: keine
- Schnellste Rennrunde: keine
- Rennserie: 7. Lauf zur Sportwagen-Weltmeisterschaft 1953
Literatur
- Peter Higham: International Motor Racing – A Complete Reference from Formula 1 to Touring Car. Guinness Publishing Ltd., London 1995, ISBN 0-85112-642-1.
Weblinks
- Rennergebnisse bei WSRP
- flickr/autohistorian: Carrera Panamericana 1953: Lincoln Capri No. 52 (Chuck Stevenson). (Englisch) (abgerufen am 21. August 2016)
Einzelnachweise




