Guînes (flämisch Giezene) ist eine französische Gemeinde mit 5508 Einwohnern (Stand 1. Januar 2022) im Département Pas-de-Calais in der Region Hauts-de-France; sie gehört zum Arrondissement Calais und zum Kanton Calais-2.
Die Gemeinde gehört zum Regionalen Naturpark Caps et Marais d’Opale.
Geschichte
Guînes war im Mittelalter Hauptort der Grafschaft Guînes. Die Normannen legten im Jahr 928 hier eine Motte an, die sie mit einem doppelten Burggraben umgaben. Graf Robert Manasse gründete in der Nähe seiner Burg ein Benediktinerinnenkloster, das dem heiligen Leonhard von Limoges geweiht wurde. Graf Balduin II. ließ Ende des 11. Jahrhunderts die alte hölzerne Burg durch eine steinerne ersetzen und die Stadt durch eine Mauer umgeben. Drei Jahre nach der Eroberung von Calais, am 22. Januar 1351 wurde die Burg von Guînes durch Verrat den Engländern ausgeliefert. Der Friede von Brétigny lieferte die Stadt und die Grafschaft dann vollständig den Engländern aus.
Wenige Kilometer südöstlich, südlich des Weilers Campagne les Guînes, befand sich während des Zweiten Weltkriegs ein Feldflugplatz der Deutschen Luftwaffe. Diese nutzte ihn im Rahmen der Luftschlacht um England. Hier lagen wesentliche Teile des mit Bf 109 ausgerüsteten Jagdgeschwaders 54 (JG 54). Dessen Stab lag hier zwischen Anfang August und Anfang Dezember 1940, ab Ende August unter dem Kommando von Obstlt. Hannes Trautloft. Hinzu kamen zwischen Ende Juli und Ende September die I. (I./JG 54) und anschließend bis Ende November die II. Gruppe (II./JG 54). Heute durchschneidet die Eisenbahntrasse zum Kanaltunnel das ehemalige Flugfeld.
Bevölkerungsentwicklung
- 1962: 4724
- 1968: 4984
- 1975: 5034
- 1982: 5174
- 1990: 5105
- 1999: 5221
Sehenswürdigkeiten
La colonne Blanchard: an dieser Stelle im Forêt domaniale landeten am 7. Januar 1785 die ersten Menschen, die den Ärmelkanal durch die Luft überquerten; sie ist nach Jean-Pierre Blanchard benannt.
Persönlichkeiten
- Frédéric Darras (1966–2010), Fußballspieler
Weblinks
- Guînes auf der Website des Insee
- Webseite über den Feldflugplatz Campagne les Guînes




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